Bangen um den Fortbestand einer Kartbahn / Jugendgruppe steht und fällt mit deren Existenz / Rekord bei Erfolgen auf zwei, drei und vier Rädern
Von Siegfried Großkopf
Friedrichshafen – Das ist Rekord: 36 Fahrerinnen und Fahrer der „Renngemeinschaft Graf Zeppelin“ im ADAC Ortsclub Friedrichshafen haben in diesem Jahr herausragende Erfolge in vielen Ländern der Erde herausgefahren. Beim Jahresabschluss am Samstagabend im Alfred-Colsman-Saal des GZH erhielten sie dafür Pokale und viel Beifall. Präsident Christian Kubon dankte insbesondere Sportleiter Dieter Veser, dessen Vorgänger Gebhard Zeller und Jugendleiter Vincenzo Franco für ihren Einsatz. Mit letzterem bangt der Club um die Fortsetzung einer Kartbahn-Zukunft – möglichst in der Stadt.
„Die Jugendarbeit steht und fällt mit ihr“, zeichnete Christian Kubon die Situation der Kartbahn beim Flughafen nach. Vor 16 Jahren wurden dort vor allem von vielen Kindern und Jugendlichen zum ersten Mal die Helme übergestreift. Damals schon wurde von Seiten der Stadt signalisiert: „Irgendwann müsst ihr da weg“. Dann nämlich, wenn sich die Fläche als Gewerbepark füllt, und das ist jetzt der Fall. Das Gelände ist zum Jahresende gekündigt, und ein neuer Platz ist nicht in Sicht (die SZ berichtete).
Seit Jahren sind Club und Stadt auf der Suche nach einer Alternative, mit wenig Erfolg. Vor Jahren schien eine Lösung beim Tierheim greifbar nah, doch dann verhinderte ein Frosch die Umsetzung. Ein Gutachten stellte wegen dessen Existenz die Signale auf Rot – und hinterließ maßlos enttäuschte Vereinsmitglieder. Kubon hofft, im nächsten Jahr mit Hilfe der Messe wenigstens eine Übergangslösung auf die Beine stellen zu können, um die vielen jungen Leute nicht zu enttäuschen. Eine Kartbahn in Friedrichshafen „in irgendeiner Form“ langfristig zu erhalten, ist sein Ziel, eine, auf der beispielsweise auch Verkehrserziehung und noch viel mehr (Messe) stattfinden könnte. Er bat um Ideen, wo ein solches Gelände umzusetzen sein könnte.
„Weitermachen zu können“, darauf hofft insbesondere Jugendleiter Vincenzo Enzo, der mit seinen zahlreichen Anvertrauten im zu Ende gehenden Jahr tolle Erfolge feiern konnte. Bei den Clubmeisterschaften siegte in der Klasse 1 Nico Rauschendorfer vor Leon Preus und Marco Böttiger. In der Klassse 2 lag Dennis Diemar vor Anna Ludescher und Luis Wolf vorne, in der Klasse 3 Lukas Withum vor Nicolas Kiesel und Renato Franco und in der Klasse 4 Leo Maihöfer vor Antonino Pecoraro und Lars Hinz.
Clubmeister auf vier Rädern wurde Sandro Bickel vor Lukas Ehrle und Timo Scheider, Meister auf zwei Rädern Marc-Reiner Schmidt (wie schon 2010) vor Nicolai Hug und Janina Würterle. Überreicht wurden die Pokale vom neuen Volksbank-Vorstandsvorsitzenden Harald Riehle und Matthias Lenz, dem Chef der ZF-Konzernkommunikation.
Mit einer Überraschung warteten die Vorstandskollegen für ihren Präsidenten auf. Für dessen überragendes Engagement enthüllten und überreichten sie ein Bild, das Christian Kubon beim Start der Oldtimer-Rallye zusammen mit „Gebe“ Zeller zeigt. Es hing während der zurückliegenden Klassikwelt Bodensee am Stand des Vereins auf der Messe.
Wieder einmal bei der Siegerehrung der Renngemeinschaft dabei war Elfriede Roth, die Gattin des vor vielen Jahren schwer verunglückten Motorradrennfahrers Reinhold Roth aus Amtzell. Nicht kommen konnte Ehrenmitglied Hans-Joachim Stuck, der bei der Essener Motor-Show unabkömmlich war. Stuck, der den Helm an den Nagel gehängt hat, ist als Präsident des Deutschen Motorsportverbandes im Gespräch.
Fotos: Siegfried Großkopf und Roy Maihöfer