Meiningen – Ein langer schneller Rundkurs, ein kurzer Sprint auf buckliger Straße und der Zuschauer-Rundkurs im Industriegebiet, direkt neben dem Rallyezentrum in Meiningen – so sieht die 29. ADAC-Landsbergrallye aus, die im Dreiländereck Thüringen-Hessen-Bayern ausgetragen wird. Mit 69 Fahrzeugen bietet sich ein buntes Starterfeld. Nach den Unwettern der letzten Tage blicken Fahrer, Zuschauer und Organisatoren häufig zum Himmel.
Für die Renngemeinschaft Graf Zeppelin aus Friedrichshafen startet das Damen Duo mit Leoni Stiem (Hagnau) und Anika Warnke (Empfingen) vom Speed Cat Racing Team in der 1600er Klasse F9. Stiem entschied sich auf Slicks (Trockenreifen) zu starten. Leider setzte vier Autos vor ihrem Start der erste Regen ein. „Da hilft nix, da kannst nur langsam machen.“ Erzählt die Pilotin des Ford Puma. Ein weiterer Teilnehmer hat noch viel langsamer gemacht und behinderte das Damenteam im Rundkurs, an einer Stelle, an der Überholen unmöglich war. Das kostete wertvolle Zeit. Als der Regen immer stärker wurde, dachte Stiem sogar kurz über einen Abbruch der Rallye nach: „Das Auto schwimmt komplett auf, da fliegst bei 50 km/h fast ab, das ist unfahrbar.“ Vor der dritten Wertungsprüfung gab es aber so eine große Verzögerung, dass der Himmel wieder aufmachte, die Sonne kam und die restlichen Prüfungen im Trockenen, beendet werden konnten. Mit zwei Top-Zeiten auf der dritten und vierten Prüfung begann die Aufholjagd. Unglücklicherweise musste die letzte Prüfung nach einem heftigen Unfall eines BMW M3, der dabei einen Baum gefällt hat, abgebrochen werden, da die Aufräumarbeiten zu lange gedauert haben. Am Ende des Tages landeten die Rallye-Amazonen auf dem zweiten Platz von 6 in ihrer Klasse, hinter den Brüdern Björn und Ingo Frey aus Schwäbisch Gmünd und wurden bestes Damenteam von vier gestarteten. Im Gesamten erreichten sie mit Startnummer 59 den 32. Rang. Für das Speed Cat Racing Team geht es bereits in zwei Wochen vor der Sommerpause bei der Grabfeldrallye im nördlichen Franken weiter.