Gut 25.000 Kilometer war Tim Zimmermann in den vergangen vier Wochen unterwegs. Die Kilometer auf der Rennstrecke sind dabei noch nicht eingerechnet. Gut ein halbes Mal um die Welt ging es für den 21-Jährigen in Sachen Motorsport. Deutschland – Portugal – China – England und zurück ist die grobe Zusammenfassung von Zimmermanns Reiseroute. „Das hat doch ganz schön geschlaucht“, sagt er und ist froh, dass er nun eine Woche ohne Reisestress am Bodensee verbringt. Dann geht es schon wieder los, zu Porschetestfahrten in Oschersleben.
Seinen 911er des Teams Black Falcon bewegte Tim Zimmermann, der für die Renngemeinschaft Graf Zeppelin startet, schon im portugiesischen Portimao ziemlich erfolgreich. Dort war es etwas wärmer als in Deutschland und damit hervorragend geeignet für den Rookie, der sich mit seinem neuen GT3-Untersatz langsam anfreundet. Über Zeiten spricht Zimmermann in dieser Phase der Saison nicht, trotzdem war der Porsche-Neuling „ziemlich schnell unterwegs“.
Auch in China hatte Tim Zimmermann neben Sponsorenterminen viel Zeit auf der Rennstrecke. Das malaysische S&D Motorsport-Team ermöglichte dem in Asien unerfahrenen Zimmermann in einem Formel-Renault-Auto erst die ausführliche Studie der Strecke in Zhuhai, ehe er in Shanghai in seinem neuen LMP3-Boliden Platz nehmen konnte. Schon der Sound des Prototypengeschosses überzeugte den Langenargener, die Fahreigenschaften sogar noch ein wenig mehr. „Das Auto hat bei 900 Kilogramm Gewicht so viel Power, das hat richtig Spaß gemacht“, sagt Zimmermann. „Die Zeiten waren auch vielversprechend, ich fühle mich richtig wohl in dieser Rennserie.“
Zeit zum Genießen war allerdings nicht. Direkt aus Shanghai reiste Zimmermann zum Simulatortest nach London, um mehr Routine mit seinem Porsche 911 auf der Startstrecke in Oschersleben (13. Bis 15. April) zu bekommen. „Die Vorbereitung läuft sehr gut, das kann ich schon einmal sagen“, ist Zimmermann selbstbewusst. „Beide Serien werden eine große Herausforderung, die ich aber mehr als bereit bin sie auch anzunehmen.“
Sein größter Konkurrent im Moment ist aber der Jetlag, der Tim Zimmermann doch etwas mehr quälte als gedacht. Sicher ist aber auch, dass diese Belastung während der Saison ähnlich sein wird. Schließlich wechseln sich die Serien in Europa und Asien fast wöchentlich ab. „Das ist ein bisschen auch Gewohnheit und es gibt auch Mittel und Wege, die Zeitumstellung ein bisschen besser in den Griff zu bekommen“, so Zimmermann. „Aber was soll ich jammern? Ich habe eine tolle Chance in diesem Jahr richtig durchzustarten. Da nehme ich Jetlag gern in Kauf.“