Das „Gefühl Nordschleife“ kennt Tim Zimmermann. Schon vor drei Jahren war der Langenargener beim 24h-Rennen am Nürburgring unterwegs – damals noch in der TCR-Klasse. Für 2018 sattelt Zimmermann mit seinem Team Black Falcon auf und setzt sich in einen Mantey Porsche MR. „Sich vor den GT3-Teams beweisen“ ist Zimmermanns Plan für „eines der größten und gefährlichsten Motorsportevents der Welt.“ Erfahrung gesammelt hat der 21-Jährige auch in diesem Jahr schon. Vor ein paar Wochen bewegte er den Porsche schon im Training zur Langstreckenmeisterschaft am Nürburgring.
Für diese Langstreckenmeisterschaft ist Moritz Oberheim Spezialist. Der zweite Fahrer im Team Black Falcon fährt ausschließlich die Rennen auf der Nordschleife und bewegt sich fahrerisch auf Augenhöhe mit Zimmermann. „Wir haben sogar die Chance, in unserer Klasse den ersten Platz herauszufahren“, sagt er. „Und auch in der Gesamtwertung rechnen wir uns schon einen vorderen Rang aus.“ Insgesamt werden etwa 170 Autos beim 24h-Rennen an den Start gehen. Das bedeutet viel Verkehr auf dieser anspruchsvollen Strecke.
250.000 Fans werden an diesem Wochenende rund um die Fahrbahn stehen. Sie feuern die Fahrer an, campen direkt neben der Strecke, zünden Feuerwerkskörper und feiern eine große Party. „Das ist schon eine ziemlich emotionale Sache, wenn man nachts m Auto sitzt und die Fans an der Strecke sieht“, so Zimmermann. „Ich freue mich wahnsinnig auf dieses Rennen.“ Besonders die Einsatzzeit in der Nacht hat es Zimmermann, der für die Renngemeinschaft Graf Zeppelin an den Start geht, angetan. Sogar ein Qualifying startet, wenn die Dunkelheit sich schon über den Ring gelegt hat. „Das ist eben etwas komplett anderes als sonst die Rennen auf den Grand-Prix-Strecken“, erzählt er. „Ich freue mich wirklich riesig auf diese Herausforderung.“
Der Manthey Porsche ist etwas breiter als sein Cup-Modell im Carrera Cup. Ansonsten ist Zimmermann sein Fahrzeug gewohnt. „Mehr Abtrieb“ hat das Auto, sagt er und hat auch für sein Team nur lobende Worte übrig. Denn auch auf die Crew im Hintergrund kommt es bei so einem Rennen an. „In 24 Stunden kann so viel passieren. Vor drei Jahren mussten wir sogar den Motor wechseln“, sagt er. „Ich hoffe, dass es dieses Jahr glatter geht. Aber wenn es Probleme gibt, kann ich mich auf unsere Truppe voll verlassen.“
Alle Infos im Überblick
Donnerstag, 10. Mai (20:30 – 23:30 Uhr) – Nachtqualifying
Freitag, 11. Mai (14:55 – 16:45 Uhr) – zweites Qualifying
Samstag, 12. Mai (15:30 Uhr) – Start ADAC Zurich 24h-Rennen
Sonntag, 13. Mai (15:30) – Zieleinlauf ADAC Zurich 24h-Rennen
Für alle Motorsportfans übeträgt RTL Nitro die 24 Stunden auf der Nordschleife wieder live im Free TV.
+++ UPDATE 11.05.2018+++
Crash verhindert Start beim 24h-Rennen
Tim Zimmermann wird doch nicht beim diesjährigen ADAC Zurich 24h-Rennen auf der Nordschleife (10. bis 13. Mai) an den Start gehen. Nach einem Crash des Autos im freien Training ist der Manthey Porsche so sehr lädiert, dass eine Reparatur bis zum Rennstart am Samstag ausgeschlossen ist.
Der Traum vom Klassensieg ist für Tim Zimmermann beendet bevor er begonnen hat. Im freien Training verlor Zimmermanns Teamkollege Moritz Oberheim die Kontrolle über den Manthey Porsche und landete mit über 200 Stundenkilometern in der Fahrbahnbegrenzung. Nach einem Besuch im Medical Center kam Oberheim mit leichten Blessuren davon. Der Porsche ist allerdings so beschädigt, dass das Team Black Falcon keine Chance gesehen hat, das Fahrzeug bis zum Rennstart am Samstag repariert zu haben.
Tim Zimmermann ist am Freitagmorgen von der Nordschleife abgereist und wird sich das Rennen zuhause am TV anschauen. „Natürlich bin ich enttäuscht, weil ich mich sehr auf das Rennen und die Fans gefreut hatte“, sagt Zimmermann. „Das ist aber Motorsport und solche Dinge passieren. Ich konzentriere mich jetzt auf meine Kernaufgaben im Carrera Cup und der Chinese Endurance Series.“