Ein Countdown auf seiner Homepage zeigt es an. Es sind noch über 40 Tage für Tim Zimmermann, ehe er zum nächsten Rennen im Porsche Carrera Cup an den Nürburgring fährt. Bis zum 3. August dauert also seine Sommerpause noch. Wobei Sommerpause für ihn nicht ganz das richtige Wort ist. „Die meisten Menschen denken ja, als Rennfahrer fährst Du nur im Kreis und hast dann frei“, schmunzelt er. „Das ist aber schon ein bisschen anders. Das Rennfahren selbst nimmt nur einen ganz geringen Teil der Arbeit ein.“
Wobei sich der 21-Jährige eine Pause eigentlich verdient hätte. Von Beginn der Tests im Februar bis zum letzten Rennen vor der Sommerpause Anfang Juni war Tim Zimmermann nur ein paar Tage Zuhause in Langenargen. Die restliche Zeit pendelte er zwischen China und Europa und war ständig auf Achse. „Natürlich habe ich mir das so ausgesucht“, sagt er. „Aber ich bin jetzt auch einmal über ein paar Tage Routine froh.“
Und diese Routine sieht in etwa so aus. Um sechs Uhr steht er auf, macht zwei Stunden Sport, geht frühstücken und dann in sein Büro. Dort kümmert er sich um Papierkram, seine Partner und das Planen von Events – im Moment geht es speziell um seinen Raceday, den er nunmehr zum fünften Mal in Angriff nimmt. „Da gibt es viel zu tun. Zum Beispiel organisieren wir das Essen, die Motorsportattraktion und die Einladungen müssen auch verschickt und die Antworten bearbeitet werden“, erzählt er. „Bis zum 20. Juli habe ich da schon noch zu tun.“ Wenn er seinen Bürotag erledigt hat, geht es meistens nochmal zum Sport oder in den Simulator.
Zimmermanns Team Black Falcon spielt dabei auch noch eine Rolle. Testtage stehen ebenfalls noch an, um Tim Zimmermann auf die kommenden Rennen und das große Ziel vorzubereiten. „Wir wollen unbedingt die Rookie-Meisterschaft gewinnen“, so der Langenargener. „Das geht in diesem starken Feld aber nicht im Vorbeigehen, sondern hat mit richtig Arbeit zu tun.“ Zweiter ist Zimmermann, der für die Renngemeinschaft Graf Zeppelin startet, im Moment in der Nachwuchswertung. Und zehn Rennen an fünf Wochenenden stehen noch aus.
Freie Zeit bleibt da wenig. Wenn er die hat, verbringt er sie mit Freunden und gerne am See. „Shanghai ist zwar auch ganz schön“, erzählt er mit einem Augenzwinkern. „Aber ich komme auch immer wieder gern an den Bodensee zurück. Schließlich ist das seine Heimat. Und nicht nur seine. Ex-DTM-Profi Timo Scheider und der ehemalige Formel-1-Pilot Christian Klien leben zum Beispiel auch am schwäbischen Meer und haben sich mit Zimmermann zu einer kleinen Rennrad-Trainingsgruppe zusammen getan. „Den Pfänder hoch“, gehts dann zum Beispiel gerne einmal“, erzählt der 21-Jährige. Im Renntempo natürlich. Schließlich kommen Rennfahrer auch auf dem Rad am liebsten als Erste über den Zielstrich.