Das erste Qualifying der Saison fiel für Tim Zimmermann im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Das Wetter machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Weil Zimmermann zu spät im Qualifying aufs Gas ging, kam er auf der inzwischen regennassen Strecke nicht über die Startplätze 13 und 15 für die beiden Läufe auf dem Hockenheimring hinaus. „Das war einfach die falsche Entscheidung“, resümiert Zimmermann. „Das war doppelt schade, weil das Auto wirklich gut funktioniert hat.“ Zimmermanns Teamkollege David Kolkmann, der etwas früher Gas gab, bewies dies mit Startplatz fünf.
Die Strecke trocknete zum Nachmittag teilweise wieder ab und schuf für den ersten Lauf schwierige und rutschige Bedingungen für das Fahrerfeld. Tim Zimmermann wusste aber damit umzugehen. Der Langenargener erwischte einen guten Start und schnappte sich gleich den ersten Konkurrenten in Runde eins. Vor ihm ging es derweil heiß er. Ein Fahrer nach dem anderen rutschte von der Strecke, oder aber die Kontrahenten räumten sich gegenseitig ab. Schlussendlich sah Zimmermann als Vierter – hinter Doppelsieger Larry ten Voorde – die Zielflagge und erreichte als bester Deutscher das zweitbeste Ergebnis seiner Carrera-Cup-Historie. „Das waren wertvolle Punkte und ich bin mit diesem Resultat mehr als glücklich“, sagt Zimmermann, der für die Renngemeinschaft Graf Zeppelin startet. „In diesem turbulenten Rennen mit Safety Cars und vielen Unfällen war es wichtig, den Überblick zu behalten.“
Für den zweiten Lauf – dieses Mal gänzlich im Trockenen – hatte sich Tim Zimmermann ebenfalls einiges vorgenommen. Mit einem sehr guten Start konnte er seiner Aufholjagd bis dahin auch treu bleiben. Umso kälter erwischte ihn dann ein Verbremser, mit dem er einen Kollegen von der Strecke schob und auf seinen orangen Black-Falcon-Porsche mit der Startnummer 50 am Fahrbahnrand abstellen musste. „Das war ganz eindeutig mein Fehler und ich muss mich bei meinem Team und bei Leon Köhler entschuldigen“, so ein doch recht zerknirschter Tim Zimmermann. „Aber im Rennen passieren eben manchmal Fehler. Das muss ich jetzt abhaken.“
Die Strafe für das Manöver folgte dann auch noch. Tim Zimmermann wird beim nächsten Rennwochenende im tschechischen Most (17. bis 19. Mai) im Qualifying um fünf Startplätze zurückversetzt. „Damit muss ich Leben“, sagt er. Trotzdem ist Zimmermann mit seinem Auftakt zufrieden. „Das Auto funktioniert wirklich gut“, freut er sich. „Mit ein wenig mehr Glück kann ich in Most noch weiter nach vorn fahren.“ Pech hatte übrigens nicht nur Tim Zimmermann. Auch der hoch gehandelte Julien Andlauer verwachste im Zeittraining. Routinier und Zweifachchampion Michael Ammermüller reiste mit einem neunten Platz und einem Ausfall aus Hockenheim ab.