Im Foyer vor dem Festsaal erinnerte eine von Herbert Schneider gestaltete Ausstellung an die Geschichte der Renngemeinschaft, deren Piloten auf zwei und vier Rädern bereits im Gründungsjahr 1970 an 120 Rennen teilgenommen haben und dabei 12 Siege, 14 zweite und 12 dritte Plätze erreicht haben. Beste Fahrer waren Werner Schommers aus Ravensburg und Helmut Maier aus Weingarten, weitere herausragende Piloten der RGZ Manfred Laub aus Weingarten und Albert Laubele aus Weissenau, Herbert Bodenmüller und Ottmar Hecht aus Ravensburg und Anton Barth aus Laupheim. Mit an der Spitze fuhren meist die Häfler Motorsport-Legende „Gebe“ Zeller und Eberhard Müller aus Biberach ins Ziel. Auf zwei Rädern waren Wolfgang Haag aus Fischbach und Siegfried Kneer aus Lindau sowie Max Fessler und Arthur Wilhelm aus Friedrichshafen die überragenden Fahrer.
Der einstige Europa-Bergmeister Heinz Linnig berichtete, als 12-Jähriger vom Buch „Meister der 1000 PS“ vom Motorsport infiziert worden zu sein, in dem es um Hans Stuck ging, dem Vater des Renngemeinschaft-Mitglieds „Strietzel“ Stuck. Der fuhr damals schneller den Berg hoch als andere hinunter. Das wollte Linnig auch – und schaffte es ganz nach vorne. Linnig warb für den Motorsport, in dem äußerste Disziplin nötig sei, von der die Fahrer auch für ihr Leben profitierten.
„Für tolle Autos waren auch schnelle Fahrer nötig“, erinnerte sich Gebhard Zeller, „sehr, sehr stolz darauf“, Mitglied der Renngemeinschaft zu sein und bei der Siegerehrung zum 50. Jubiläum seine 380 Pokale-Sammlung erneut ergänzt
zu bekommen. Alle Fahrer seien damals „blutige Amateure“ und Sponsoring ein Fremdwort gewesen. Man sei nicht nur schnell, sondern auch lustig unterwegs gewesen, erinnerte er sich an eine Heimfahrt, als man in einem Lokal in eine Hochzeitsgesellschaft geriet und die Braut mächtig stolz gewesen sei, mit leibhaftigen Rennfahrern zu feiern. „Wir hatten tolle Zeiten, die Teil meines Lebens waren“, sagte er, und: Die RGZ zu gründen war eine „tolle Idee“ von Christian Kubon, dankte er seinem Freund.
Zweiter Vorsitzender Hermann Rittler blickte ebenfalls an die Anfänge zurück, an gemeinsame Zeiten und Episoden, als man den Flughafen für Slaloms zweckentfremdete und in der Münchener Olympiahalle fuhr. Später wechselte er mit seinem Bruder zum Oldtimer-Rallye-Sport.
Clubmeister geehrt
Clubmeister in der Kategorie Auto/Kart wurde in diesem Jahr Mike Halder in der Klasse TCR Germany/Europa-Rundstrecke, vor Leon Karl im Kart und Michelle Halder in der Klasse ihres Bruders. Timo Scheider kam auf Platz 4 vor dem in Asien weilenden Tim Zimmermann, Niclas Wiedmann, Dieter Riedmiller, Cathrine und Klaus Brugger, Emin Akata, Erik Manning, Moritz Deussen, Hermann Rittler, Hans-Bernd Kilian, Gebhard Zeller und Bernd Schulze.
Ziel: Weltmeister
Motorrad-Clubmeister wurde Marc-Reiner Schmidt aus Friedrichshafen auf der Supermoto/Rundstrecke, der sich in dieser Saison auch italienischer Meister nennen darf. Sein Ziel im nächsten Jahr: Den Sieg bei der Weltmeisterschaft! Die nächsten Plätze der Clubmeisterschaft belegten Jannik Hintz (Motocross MX) vor Nico Baumgärtner, Imanuel Schramm, Nina Baumgärtner, Marius Hillebrand, Pierre Pichler, Kevin Tschümperlin, Bernhard Kreuzer und Tobias Stett.
Helge Hintz berichtete von der Kart-Jugendgruppe und deren „tollen Saison“, die in der Messehalle begann und auf dem Flughafen in Memmingen exklusive Trainingszeiten eingeräumt erhält. „Die Jung machen das toll“, sagte Hintz, die fahren nicht nur, sondern machen auch mit, wenn es darum geht, die Karts zu pflegen. Sie freuen sich bereits auf die nächste Saison, weiß er. Wer Interesse habe, solle einfach vorbei schauen. Emin Akata lobte, nachdem die Rennstrecke am Häfler Flughafen weggefallen sei und man bei Null anfangen musste, sei diese positive Entwicklung nicht abzusehen gewesen.
Lothar Hage vom Supermoto-Club Bodensee zeigte sich ebenfalls „richtig stolz“ auf seine aktiven Fahrer. Unter den 20 Jugendlichen unter 18 Jahren befinden sich drei Schweizer Meister, die im Winter an acht Wochenenden in einer Messehalle das Training genießen. Glückwünsche richtete er an die 50 Jahre alt gewordene Renngemeinschaft. „Das schafft nicht jeder“, lobte er.
Stadträtin Angelika Driessen überbrachte in Vertretung von Oberbürgermeister Andreas Brand nicht nur die Jubiläums-Glückwünsche der Stadt, sie hatte auch einen Scheck dabei und dankte der Renngemeinschaft für ihre erfolgreiche Vereinsarbeit. Mit seinen Erfolgen sei der Club ein besonderer Werbeträger der Stadt.
Dass die Renngemeinschaft „Graf Zeppelin“ alle Jahre wieder ihre Erfolgreichsten mit Pokalen und Zuwendungen ausstaffieren kann, dafür dankte Präsident Emin Akata den Sponsoren.