Tim Zimmermann sieht Zielflagge beim Wetter-Chaos auf der Nordschleife

Tim Zimmermann sieht Zielflagge beim Wetter-Chaos auf der Nordschleife

Bei seinem ersten Einsatz beim ADAC Zurich 24h-Rennen auf der Nordschleife kam der Langenargener Tim Zimmermann als Zweiter seiner Klasse und auf dem 93. Rang in der Gesamtwertung ins Ziel. Nach einer Unterbrechung wegen eines Unwetters und einem kaputten Motor beim Team „racing one GmbH“ konnte der 19-Jährige vor allem Erfahrung auf der rund 25km langen Strecke sammeln und seine ersten Schritte im Langstreckensport machen.

Keine Stunde war das ADAC Zurich 24h-Rennen alt, da rutschte ein Auto nach dem anderen von der Nordschleife. Ein Unwetter hatte die Eifel fest im Griff und die Fahrbahn urplötzlich in eine Rutschbahn verwandelt. Benjamin Leuchter, dessen Auto Tim Zimmermann später übernehmen sollte, rettete das Fahrzeug zwar aus dem Kiesbett, musste den Golf GTI TCR dann allerdings zur Reparatur in die Box bringen. Andere Fahrer kamen gar nicht mehr weiter oder rutschten auf ihren profillosen Reifen von der Strecke. Das Rennen wurde kurz nach dem Start unterbrochen. „Ich habe mich mit ein paar erfahreneren Fahrern unterhalten, das haben selbst die auf der Nordschleife noch nicht erlebt“, sagt Zimmermann. „Das war ein völlig verrückter Start in ein völlig verrücktes Rennen.“

Zum Restart übernahm dann der Langenargener Nordschleifen-Neuling das Steuer und sortierte sich nach der turbulenten Anfangsphase sogar auf einem 27. Platz ein. Trotz des Boxenstopps konnten sich der GTI der „racing one GmbH“ von der Poleposition in der eigenen Klasse aus dem Zeittraining und damit Gesamtstartplatz 58 um fast 30 Positionen verbessern. Die Freude darüber hielt allerdings nur ein paar Meter. Tim Zimmermann verlor Leistung, der Motor gab seinen Geist auf. Wieder ging es an die Box, während das Feld die ersten Runden hinter sich brachte. „Im Normalfall wars das dann und Du gibst auf“, so Zimmermann. „Wir wollten aber unbedingt zeigen, was dieses TCR-Auto kann und 24 Stunden sind eine lange Zeit. Die Jungs haben in der Box wirklich alles gegeben und den Motor tatsächlich getauscht bekommen.“

Nach sechs Stunden Rennzeit konnte „racing one“ dann also endlich die ersten freien Runden drehen und von Platz 148 eine Aufholjagd starten. Benjamin Leuchter, Dennis Wüsthoff, Fabian Danz und Tim Zimmermann fuhren konstant gute Zeiten und hatten keine weiteren Probleme mit dem Auto. Zimmermann, der zum ersten Mal bei einem 24h-Rennen in der „grünen Hölle“ unterwegs war, ist zufrieden. „Die härteste Erfahrung war es, nachts um drei Uhr über die Strecke zu fahren“, sagt der 19-Jährige. „Von hinten kamen immer wieder die schnellen GT-Autos, Du musst selbst überholen und das alles noch bei Dunkelheit und Regen – das war eine ziemlich spannende Herausforderung.“

Am Ende kam der Golf GTI TCR als 93. ins Ziel, mit 91 gefahrenen Runden in einem Rennen, das ganz vorne die Mercedes dominierten. „Wir sind zufrieden und sind froh, dass wir nach diesem Start noch sehr viel Erfahrung und schnelle Runden sammeln konnten“, so der Förderpilot der „Deutsche Post Speed Academy“. „Mit ein bisschen mehr Glück hätten wir den Klassensieg eingefahren und uns auch in der Gesamtwertung um richtig viele Plätze weiter nach vorn geschoben. Aber das packen wir dann eben beim nächsten Mal.“

Das nächste Mal werden Zimmermann und sein Teamkollege Benjamin Leuchter dann aber erst einmal wieder Konkurrenten sein. In der ADAC TCR Germany starten beide vom  17. bis zum 19. Juni in Oschersleben. Zurück auf die Langstrecke möchte Zimmermann aber auf jeden Fall. „Es war schon ein großer Traum, den ich mir mit der Teilnahme an diesem großartigen Rennen auf der Nordschleife erfüllt habe“, sagt er. „Das Rennen irgendwann einmal zu gewinnen wäre dann wie das Wetter in der Eifel – der völlige Wahnsinn.“ Bericht, Fotos: Liebhardt

 

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