Zwei Stunden saß Tim Zimmermann im Cockpit seines Porsche 911 GTS, den ihm das Porsche Zentrum Hegau-Bodensee zur Verfügung gestellt hatte. Mit dem 500-PS-Boliden heizte der 21-Jährige allerdings nicht über eine Rennstrecke, sondern über eine Kartbahn auf dem Gelände des Fahrsicherheitszentrums „Fahren erleben“ in Steißlingen. Der Rennfahrer hatte sichtlich Spaß auf dem engen Kurs, vor allem weil er nicht allein in seinem Porsche saß. „Die Konzentration macht tatsächlich auf Dauer sehr müde“, gab Zimmermann zu. „Das Gesicht meiner Beifahrer zu sehen ist aber der Lohn für diese Mühe. Ich wollte den Leuten meine Leidenschaft zeigen und habe das auch ganz gut hinbekommen.“
75 Sponsoren, Partner und Freunde waren gekommen, um sich beim „Raceday 2018“ von Zimmermann in Sachen „Rennsportvirus“ anstecken zu lassen. Und nicht nur als Beifahrer sondern auch aktiv konnten die Gäste ins Geschehen eingreifen. In einem Kleinwagen – der beim Rechtseinlenken nach links abbog – mussten sie einen Parcour absolvieren, fuhren im Rennsimulator, lernten Driften und mit der Schleuderplatte umzugehen. Letzteres sogar ebenfalls in einem nagelneuen Porsche. Andreas Richtstätter ist schon Stammgast beim Raceday. Der Geschäftsführer der ADLON Intelligent Solutions GmbH folgt jedes Jahr gern der Einladung des Rennfahrers. „Das war heute wirklich toll – alle Stationen“, lacht er. „Ich bin aber Adrenalinjunkie und fand die Runden mit Tim fast am besten.“
Zum inzwischen fünften Mal hat Tim Zimmermann seine Gäste eingeladen. Sozusagen als Belohnung für treue Partner, ohne die „ich meinen Traum nicht leben könnte, wie ich das jetzt mache“, so Zimmermann. Der Rennfahrer erzählte auch, dass die vergangenen beiden Jahre in der „ADAC TCR Germany“ hart für ihn waren. „Ich bin sehr froh, dass mir alle trotz der Pleiten und Pannen die Stange gehalten haben“, sagt er in Richtung seiner Partner. „Heute bin ich zur Saisonhalbzeit Zweiter der Rookie-Wertung im Porsche Carrera Cup und fahre in der chinesischen LMP3-Serie vorne mit. Das zeigt, dass man eben an den Erfolg glauben muss.“
Seinen Renner aus dem Porsche Carrera Cup hatte sich Tim Zimmermann auch extra für diesen Tag von seinem Team „Black Falcon“ ausgeliehen. Der Rennwagen diente als begehrtes Fotomotiv und durfte zu einer Showrunde sogar kurz auf die Strecke. „Ich freue mich, dass den Leuten alles so gut gefallen hat“, ist der Rennfahrer mit dem Abend zufrieden. „Du siehst einfach, dass dieser Motorsportvirus anstecken ist. Rennfahrer zu sein ist eine Menge Arbeit, aber auch einfach ein Traum. Und das sollen die Leute beim Raceday spüren.“