Renngemeinschaft

Marc-Reiner Schmidt hat den WM-Titel im Visier

Der Häfler Super-Moto-Rennfahrer Marc-Reiner Schmidt von der Renngemeinschaft Graf Zeppelin hat beste Aussichten, dieses Jahr den Weltmeistertitel an den See zu holen. Nach vier von neun Weltmeisterschaftsläufen liegt  der 20-Jährige nur noch 14 Punkte hinter dem führenden Franzosen, nachdem er in den zurück liegenden vier Rennen zweimal als Erster durchs Ziel fuhr. Im vergangenen Jahr wurde Schmidt internationaler italienischer Meister und gewann bei den Europameisterschaften bis auf ein Rennen alle anderen. Er selbst ist optimistisch, den WM-Titel gewinnen zu können, wie er der SZ vor dem Rennen im österreichischen Melk am Telefon sagte. Dass das Häfler Motorrad-Talent in diesem Jahr so aussichtsreich an der WM-Spitze liegt ist erstaunlich. Ein Autounfall und eine gebrochene Hand kosteten ihm vor dem Saisonstart Trainingszeiten. Dennoch fuhr er schon in seinem ersten Lauf in Spanien auf die Plätze 2 und 3. Im folgenden Rennen, ebenfalls in Spanien, wurde er einmal Vierter und einmal Zweiter. Insgesamt bedeutete dies Platz 2 im Gesamtklassement. Seinen ersten WM-Sieg feierte er im dritten Rennen in Italien, als er punktgleich hinter seinem schärfsten Rivalen Thomas Charrier auf Platz 2 fuhr. Beim bislang vierten und letzten Lauf in Polen feierte Marc-Reiner seinen ersten Tagessieg, nachdem er im ersten Lauf auf Platz 2 landete und im Zweiten siegte. Sein größter Konkurrent war gestürzt. Aktuell liegt der Häfler, der für den italienischen Rennstall Begato im Sattel sitzt, mit 14 Punkten Abstand zum Führenden auf Platz 2. Im nächsten Monat im österreichischen Melk ist nach Einschätzung von Marc-Reiner „alles offen“. Die Strecke liegt ihm. Er bezeichnet Melk als sein „Heimrennen“, weil er auf viel Unterstützung aus der Heimat hofft. Überhaupt sind bei seinen Rennen, sofern sie nicht gerade in Spanien stattfinden, regelmäßig seine Fans vom Bodensee dabei. Marc-Reiner Schmidt fährt übrigens nebenher die italienische Meisterschaft, bei der er wegen Terminüberschneidungen mit den WM-Terminen nicht alle Rennen fahren konnte. Die letzten vier Läufe hat er alle gewonnen und 26 Punkte aufgeholt. Marc-Reiner, der 2014 auch Schweizer Meister war, dankt der Renngemeinschaft Graf Zeppelin im ADAC-Ortsclub Friedrichshafen für die Unterstützung. Wie mehrere Jahre zuvor wurde er 2015 mit großem Abstand erneut Clubmeister. Text: Sigi Großkopf

Kein Glück für Speedcats im Grabfeld

Zur 23. Ausgabe der Grabfeld-Rallye reisten knapp 200 Rallyeteams ins beschauliche Sulzdorf an der Lederhecke an der fränkischen/thüringischen Grenze und sorgten auf den sechs unterschiedlichen Wertungsprüfungen für spannenden Rallyesport. Der Blick auf die Starterliste verrät es jedes Jahr aufs Neue: Diese Veranstaltung muss etwas Besondere sein! Die Liste der Favoriten ist so groß wie auf keiner anderen Rallye35. Leoni Stiem aus Hagnau, mit Co-Pilotin Anika Warnke aus Empfingen wechselten in letzter Minute vor dem Start auf Regenreifen. Die erste Wertungsprüfung (WP) war für das Speed Cat Racing Team im strömenden Regen klitschnass. Anschließend lockerte es auf und trocknete ab. Mit zwei sehr guten Zeiten auf der ersten und dritten WP wollten die Ladies der Renngemeinschaft Graf Zeppelin in Friedrichshafen nochmal Gas geben und den bis dahin dritten Platz in der Klasse verteidigen, nachdem in der zweiten WP die „gelbe Flagge“ geschwenkt wurde. Leicht übermotiviert rutschte der Ford Puma auf der vierten WP in einer 90° Kurve in einen tiefen Graben und kam nicht mehr raus. Erst das Abschleppseil konnte ihn wieder bergen, jedoch ist es nicht erlaubt mit fremder Hilfe die Rallye weiter zu fahren. Enttäuschte Gesichter auch bei der mitgereisten Technik-Crew um Klaus Heitele und Matthias Köhler, die jetzt wieder viel Arbeit in der Werkstatt haben. Der Schaden ist glücklicherweise überschaubar und der Puma bis Anfang September zur nächsten Rallye in Calw wieder einsatzbereit.